Hinterlüftung
Allgemeine Hinweise zu Hinterlüftung von Kaltdächern
Allgemeine Hinweise
Falzdächer sind sollten immer belüftet geplant und ausgeführt werden. Die Hinterlüftung dient dabei dem Abtransport von schädigender Feuchtigkeit aus der Dachkonstruktion sowie zur Verminderung von Vereisungen an der Traufe. Die Hinterlüftung selbst stellt einen von der Traufe bis zum First durchgehenden, frei belüfteten Zwischenraum dar, welcher unterhalb der Dachhaut angeordnet ist.
Bei Zu -und Abluftöffnungen kann das Einwehen von Flugschnee nicht ausgeschlossen werden. Die Be- und Entlüftungsöffnungen werden als durchgehende Schlitze ausgebildet. Einengungen, Umlenkungen und Hindernisse im Belüftungsraum sollten hierbei vermieden werden.
Belüftungsquerschnitte
Die Mindesthöhe des Belüftungsraums über dem Unterdach ist, in Abhängigkeit von Dachneigung, Sparrenlänge und der Schneelast am Boden gemäß ÖNORM B 4119 Tabelle 2 zu wählen.
Mindestkonterlattenhöhe in mm
Sparrenlänge in m | Dachneigung in Grad | |||||||
5° bis 15° | über 15° bis 20° | über 20° bis 25° | über 25° | |||||
Schneelast sk in kN/m² | < 3,25 | ≥ 3,25 | < 3,25 | ≥ 3,25 | < 3,25 | ≥ 3,25 | < 3,25 | ≥ 3,25 |
bis 5 | 45 | 60 | 45 | 60 | 45 | 45 | 45 | 45 |
über 5 bis 10 | 60 | 60 | 45 | 60 | 45 | 60 | 45 | 60 |
über 10 bis 15 | 60 | 75 | 60 | 75 | 60 | 75 | 45 | 60 |
über 15 bis 20 | 75 | 95 | 75 | 95 | 75 | 75 | 60 | 75 |
Zuluft an der Traufe
Zuluftöffnungen werden mit Lochblechen als Schutz gegen Vogeleinflug abgeschlossen. Der freie Querschnitt hat mindestens jedoch mindestens 50% des erforderlichen Querschnittes des Belüftungsraums in der Dachfläche zu betragen. Werden Lochbleche mit einem freien Lochquerschnitt unter 50 % verwendet, ist durch eine entsprechende Schrägstellung oder vergleichbare Maßnahmen der erforderliche Zuluftquerschnitt sicherzustellen.
Die Bemessung hat durch den Planer gemäß ÖNORM B 4119 zu erfolgen; insbesondere ist zu berücksichtigen:
- Dachneigung
- Sparrenlänge
- Schneelast
Die Zuluftöffnung ist mit einem geeigneten Lochblech abzudecken welches vorzugsweise einem Lochdurchmesser von mindestens 5mm besitzt. Lochdurchmesser unter 3mm sind aufgrund der Verschmutzungsgefahr nicht zulässig. Das Lochblech ist an der Unterkonstruktion zu befestigen und - falls erforderlich - durch entsprechende Kantungen auszusteifen.
Abluft am First
Hochzüge sind im Regelfall 150 mm lotrecht hoch zu ziehen. In Abhängigkeit des Dachaufbaues, der Dachneigung und unter Berücksichtigung der örtlichen klimatischen Verhältnisse ist eine Reduktion der Hochzugshöhe als Sonderkonstruktion möglich. Die Unterkonstruktion für die Abdeckung des Entlüfterfirstes ist mit einem Gefälle von mindestens 3° herzustellen. Die Blechbahnen sind mittels geeigneten Anschlussfalzen hochzuführen und sind am oberen Ende in Richtung Traufe rückzukanten.
Abluftöffnungen sind mit Lochblechen als Schutz gegen Vogeleinflug und zur Reduktion des Schneeeintriebs abzudecken. Der freie Querschnitt hat mindestens 50% des erforderlichen Querschnittes des Belüftungsraums in der Dachfläche zu betragen. Durch eine entsprechende Ausbildung der Abluftgitter kann das Eindringen von Flugschnee zusätzlich reduziert werden. Es gilt aber zu beachten, dass ein Eindringen von Flugschnee nicht gänzlich vermieden werden kann. Das Gitter ist an der Unterkonstruktion zu befestigen und - falls erforderlich - durch entsprechende Kantungen auszusteifen
Eine Reduktion der Abluftquerschnitte ist bei Verwendung von aerodynamisch optimierter und geprüfter Firstsysteme oder mit bauphysikalischen Nachweis möglich.
Einzellüfter
Als Einzellüfter gelten u.a. Dunstrohre oder Froschmäuler. Sie sind punktuelle Be- und Entlüftungsöffnungen in der Dachhaut, welche durch den geringen Lüftungsquerschnitt nur bedingt geeignet sind und daher nur in Ausnahmefällen angewendet werden sollten. Froschmaullüfter sind bei Dachneigungen unter 15° nicht geeignet.
Auch bei diesen Lüftern ist das Eindringen von Flugschnee und Schlagregen nicht auszuschließen.
Bei Blechdächern sind die Lüfter generell mit einem Lüftungsgitter auszustatten und in die Dachhaut einzubinden. Die Dacheindeckung ist im Randbereich der Ausschnitte umlaufend 10 mm hoch aufzubördeln.
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