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Lesesaal - Bibliothek Universität Wuppertal (Deutschland)
Referenzdetails
- Standort Wuppertal, Deutschland
- Architekt(en) Susan Schamp & Richard Schmalöer - Schamp & Schmalöer - Dipl.-Ing. Architekten Stadtplaner BDA
- Technik(en) VMZINC Schindeln
- Oberfläche(n) PIGMENTO blau
- Anwendungsbereich Fassade
- Copyright hans juergen landes
Eine Krone für die Universität
Im Jahr 2010 wurden die Dortmunder Architekten SCHAMP & SCHMALÖER mit der Aufgabe beauftragt, auf dem Flachdach des Gebäudes der Universitätsbibliothek einen Lesesaal zu planen. Durch die Aufstockung musste die Statik besondere Beachtung finden, damit die vorhandenen Fundamente nicht überlastet wurden. Bei dieser bautechnisch anspruchsvollen Aufgabe entschieden sich die Architekten für eine Stahlbauweise, die größtmögliche Stabilität bei minimalem Gewicht bietet. Der im Durchmesser 26 Meter große Rundbau mit ca. 600 m² Nutzfläche wurde auf eine neue lastverteilende Stahlträgerebene gebaut.
Bei der Gestaltung der Fassade haben sich die Architekten, im Kontrast zu den Sichtbetonbauten des Bestands, für eine Zink-Fassade entschieden, die das Schuppenmotiv einer bergischen Schieferfassade neu interpretiert und in ihren schimmernden Farbabstufungen die grauen Betonbauten aus den 70er-Jahren harmonisiert.
Durch die große Verglasung des Lesesaals können die Studierenden mit dem Leben auf dem Campus, aber auch mit der gesamten Stadt Wuppertal in Blickbeziehung treten. Der senkrechte Sonnenschutz mit beweglichen Aluminiumlamellen dient der Fassade als gestalterisch stark prägendes Element.
In dem rund sechs Meter hohen Raum befinden sich zweigeschossige, verglaste Zylinder, die im unteren Bereich für Besprechungen genutzt werden können. Loungeartige Bereiche auf den Decken der Besprechungszylinder laden zum entspannten Kommunizieren ein. Andere Raumabschnitte eignen sich zum intensiven Studium in kleinen Arbeitsgruppen oder zur gemeinsamen Veranstaltungsvorbereitung. Farbig gestaltete Lichtkuppeln unterbrechen die Deckenebene und bringen Tageslicht in die zentralen Bereiche des Lesesaals.
Die Innenraumgestaltung des Lesesaals greift als zentrales Element die zylindrische Grundform des Baukörpers auf und präsentiert so eine moderne Architektur, die nicht nur eine Lernatmosphäre für Studierende schafft, sondern zugleich den Universitätsstandort aufwertet.